Noch mehr Schmiede aus Frielingen

Schon früh haben Schmiede in den Dörfern gearbeitet, obwohl auf den Höfen wenig Metallarbeiten gebraucht wurden und diese teuer waren. Diese Schmiede hatten auch ihre eigenen Hofstellen zu bewirtschaften, waren eher Nebenerwerbsschmiede. Für Frielingen ist eine lückenlose Folge von Schmieden nicht nachweisbar.

 

Schmied Höfer

Die Stelle Nr. 11 von Cordt Höfer, geb. im April 1628 in Scharrel, lag im 17. Jahrhundert wüst. Seine Frau und Töchter wohnten zeitweise als Häuslinge in Nr. 8. Eines der Kinder, der im Mai 1672 geborene Harm Höfer lernte das Schmiedehandwerk - ob in Frielingen, wissen wir nicht.

Er scheint ein guter Handwerker gewesen zu sein und hatte möglicherweise Kontakte nach Gestorf/Springe, denn im Herbst 1700 heiratet er dort Catharina Isemann geborene Nagel, Witwe des verstorbenen Schmiedemeisters und Vollkötners Isemann.[1] Da Harm Höfer 1727 in Gestorf erneut heiratete, wird seine Zeit als Schmied in Frielingen sicherlich bereits um 1700 geendet haben.

 

Schmied Schmidt

Daneben gab es auch einen Grobschmied:Johann Müller aus Nr. 1 heiratete am 6.10.1687 Catharina Sophia Schmidt, die Tochter des Grobschmiedes und Brinksitzes Harmen Schmidt (Chronik S. 277).

 

Schmied Düwel

Die erfolgreiche Familie Düwel, Besitzer von Gut, Gastwirtschaft und Mühle, wird in der Chronik umfangreich dargestellt. Auch ein Schmied gehörte dazu. Der 1710 geborene Johann Jürgen Düvel erbte das Gut. Im Herbst 1740 heiratete der Catharina Marlene Asche und hatte mit ihr vier Kinder. Das Calenberger Trauregister bezeichnet Düvel als „Schmied“[2], obwohl der in den späten 1740er Jahren auch eine Konzession als Gastwirt erhielt.

 

Schmied Bormann[3]

Im Jahre 1805 errichtete der Schmied August Bornemann die Beibauernstelle Nr. 40 auf dem Brinke „neben dem Beibauern Christian Heinrich Baule hinter Friedrich Kahlen Garten“. Die Dorfgenossen hatten sich zu dieser Landausweisung entschlossen, weil gerade kein Schmied im Ort arbeitete. August Bornemann war zum Zeitpunkt der Stellengründung 27 Jahre alt und seit dem 16. September 1803 mit Dorothee Meyer aus Drakenburg verheiratet, die „förmlich von ihrem vorigen Manne geschieden“ war. Bornemann war Schmied und kam ursprünglich aus Hamburg. Er wird bis 1805 bei einem Frielinger Bauern gearbeitet haben. Bornemanns hatten ungefähr sechs Kinder, darunter die Söhne Heinrich (geb. 1806) und August (geb. 1813). Die Familie war zunächst landlos, konnte also keine Landwirtschaft betreiben und wird von der Schmiede gelebt haben.

August Bormann, wie der Name ab 1824 geschrieben wurde, erhielt bei der Gemeinheitsteilung insgesamt 7,5 Morgen Land.

Der 1848 geborene Heinrich Bormann (vgl. Geschichte der Schmiede) war Besitzer der Schmiede und wohnte erst seit 1875 in dem heutigen Bormann-Haus. Wie kam es dazu?

Bormanns Bruders August hatte im November 1869 in den Vollmeierhof Nr. 1 eingeheiratet. Der Schmiedebetrieb war für einige für einige Jahre von dort aus geführt worden: Ein separates Gebäude und ein „Beschlagraum“ wurden für diesen Zweck errichtet. Bormanns hatten ein gutes Auskommen. 1875 jedoch kaufte Heinrich Bormann die der Schmiede Nr. 40 gegenüberliegende Anbauernstelle Nr. 35 von Carl Rehburg und eröffnete dort die Schmiede neu. Der Laden wurde als Nebenerwerb zur Landwirtschaft und Schmiede betrieben.

 

Schmied Kahle[4]

Dem Schmied Johann Heinrich Kahle, 1792 geboren, wurde 1817 ein Platz zur Errichtung einer Anbauerstelle neben Plumhoffs (Nr. 15) Garten und gegenüber vom Großkötner Christian Kahle zugewiesen. Er erhielt die Hofnummer 41. Kahle scheint arm gewesen zu sein, denn trotz der fünf Kinder vermietete er einen Teil des Hauses und vererbte es seiner Tochter Dorothea.

 


[1]              Gedbas.genealogy.net

[3]              Chronik Frielingen, Seiten 258, 278, 343 und 348

[4]              Chronik Frielingen II, S. 349