Seit vielen Jahrzehnten, wahrscheinlich etwa seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert befand sich auf dem Kamin des Hauses Bürgermeister-Wehrmann-Straße 31 (früher Hofstelle Nr. 15, Eigentümer Lübbert/Plate) ein Storchennest. Hier brüteten Weißstörche und zogen viele Jungstörche auf. Oft kämpften im Frühjahr Storchenpaaren um das Nest. Im Spätsommer, wenn die Zeit des Aufbruchs in den Süden gekommen war, versammelten sich oftmals auf einem Gelände nördlich von Frielingen viele Störche zum Abflug nach Afrika.
Ab 1949 sind Aufzeichnungen über die Weißstörche in Frielingen vorhanden. Diese sind zunächst von Bruno Löhmer und seit 1958 von Dr. Reinhard Löhmer gefertigt worden. Danach ist das Nest auf dem Kamin des oben erwähnten Hauses – mit Ausnahme der beiden Jahre 1970 und 1971 – von 1949 bis 1972 von Weißstörchen besetzt gewesen. In dieser Zeit haben 22 Storchenpaare, davon 16 mit Bruterfolg, das Nest bewohnt. 53 Jungstörche sind im gleichen Zeitraum ausgeflogen. Von 1972 bis 1992 waren keine Störche in Frielingen.
1993 bauten zwei Störche ein neues Nest auf einem Schornstein der Firma Finke Holzbau.
1994 folgte ein Nestangebot durch die Firma Laseroptik in der Gneisenaustraße. Dieses Nest wurde zunächst angenommen, dann zog das Storchenpaar doch wieder in das inzwischen sanierte Nest auf dem Gebäude Plate und brütete dort erfolgreich. 1995 waren keine Störche hier. 1996 und 1997 war das Nest bei Plate wieder besetzt, in beiden Jahren mit Bruterfolg. So sind seit 1994 wieder 6 Frielinger Jungstörche aufgewachsen. Seit 1998 ist das Storchennest mit Ausnahme von jeweiligen „Kurzbesuchen“ leider unbesetzt geblieben. 1999 sind Störche zunächst in Frielingen gewesen, dann aber nach Bordenau umgezogen. Die Orientierung zur Leine hin überrascht eigentlich nicht, denn der Lebensraum dort ist attraktiver.