Die Schülerzahlen stiegen weiterhin langsam an. Seit 1972 war die Schule nur noch Grundschule, d. h. hier wurden die Jahrgänge 1 – 4 unterrichtet. Die Schule war zweizügig. Der allgemeine Trend aber ging hin zu den großen, vielzügigen Einrichtungen. So bangten Gemeinde und die Schulleitung um den Fortbestand, da die Schaffung großer Schulzentren angestrebt, kleine Schulen zusammengelegt und die Einzugsbereiche verändert wurden. Umstrukturierung war ein Schlagwort der damaligen Zeit. Das begann Ende der Sechzigerjahre. Dem Wirken der Schulleiter Jöstingmeier und Rudolf, dem Einsatz der Elternvertreter und den Verantwortlichen in der Gemeindevertretung ist es zu verdanken, dass die Schule im Dorf blieb. Anfang der Achtzigerjahre waren diese Gefahren der Auflösungen gebannt. Die kleinen Schulen erhielten wieder ihre Daseinsberechtigung. In Schloss Ricklingen wurde z. B. durch aktive Beteiligung der Eltern sogar wieder eine Grundschule eingerichtet.
Nicht nur äußerlich hatte sich die Schule gewandelt, auch bei den Lehrinhalten der einzelnen Fächer traten Veränderungen ein. Sehr fortschrittlich zeigte sich das Kollegium 1972, als auf Anregung aus der Elternschaft Mädchen am Werkunterricht und Jungen am Nadelarbeitsunterricht teilnehmen konnten. Im Fach Deutsch traten Rechtschreibübungen in den Hintergrund. Viel diskutiert und für Lehrer, Eltern und Schüler gleichermaßen neu war die Einführung der Mengenlehre, ein Teilbereich der Mathematik. So machten auch an der Frielinger Schule die Lehrer die Eltern mit diesem neuen Stoff auf Elternabenden vertraut. Das Fach Heimatkunde wurde in Sachkunde, später Sachunterricht, umgewandelt.
1975 wurden neue Rahmenrichtlinien zur Erprobung erlassen. Beispielsweise war der Sachunterricht darin in folgende Lernfelder unterteilt: Sicherung und Gefährdung menschlicher Existenz – Naturphänomene und ihre Zusammenhänge – Mensch und Technik. Diese Rahmenrichtlinien wurden 1984 durch neue ersetzt. Die Mengenlehre verschwand wieder aus dem Mathematikunterricht. Die Anzahl der Themen im Sachunterricht wurde reduziert, die Lernfelder neu geordnet (Zusammenleben der Menschen, Mensch und heimatlicher Lebensraum, Sicherung menschlichen Lebens, Mensch und Natur/ Mensch und Technik). Im Fach Deutsch wurde den Rechtschreibübungen wieder mehr Beachtung geschenkt. In der Stundentafel waren 6 Stunden Deutsch pro Woche je Klasse vorgesehen, vorher waren es 5 Stunden.
Ende der Sechzigerjahre wurden ein Tonbandgerät, ein Radio mit Kassettenrecorder, ein Werkzeugschrank mit verschiedenen Arbeitsgeräten für den Werkunterricht, ein Episkop und eine Physik-Gerätesammlung mit zugehörigem Schrank angeschafft. Es folgten in den Siebzigerjahren weitere, größere Investitionen, die finanziell vom Schulelternrat unterstützt wurden. 1970 – 1972 wurden Orff-Instrumente, ein Umdrucker für Arbeitsblätter, ein Filmprojektor für Super-8-Filme und zehn Filmkassetten für den Sachunterricht sowie ein Nass-Fotokopiergerät gekauft. Die Videoanlage mit Farbfernseher, Videorekorder und Antennenanlage aus dem Jahr 1973 ist wohl die bemerkenswerteste Anschaffung dieser Zeit. Ein Plattenspieler und weitere Orff-Instrumente kommen noch dazu. 1983 bekam die Schule ein modernes Fotokopiergerät und damit neben dem Umdrucker und dem älteren neue Möglichkeiten zur Vervielfältigung von Unterrichtsmaterial. Vier der Klassenräume sind mit Tageslichtprojektoren und entsprechenden Projektionswänden ausgestattet. Neben zwei Filmvorführgeräten verfügt die Schule über zwei Diaprojektoren.
In den frühen 1970er-Jahren kam die Schulsekretärin Ingeborg Beck als Teilzeitkraft an die Schule. Sie blieb sechzehn lange Jahre und war allseits sehr beliebt, nicht nur wegen des Zwetschgen-Knödel-Essens, zu dem sie das Kollegium jährlich einlud. Mit Frau Weber als Nachfolgerin kam eine ebenbürtige Kraft an die Schule. Schulsekretärinnen sind nicht nur für die Schreibarbeiten da, sondern auch Ansprechpartnerinnen für Lehrkräfte und Eltern.
Seit 1972 wird für die 4. Klassen jeweils im Sommer die Radfahrerprüfung nach den Bestimmungen der Landesverkehrswacht unter Mitwirkung der Polizei durchgeführt. Sie besteht aus drei Teilen: 1. Prüfbogen, 2. praktische Prüfung (Fahrt auf einer vorgegebenen Strecke durch Frielingen) und 3. einer Geschicklichkeitsprüfung, die auf dem Schulhof abgenommen wird. Für die Besten gibt es Preise. Nach dem Bestehen der Prüfung erhält der Schüler einen Radfahrerausweis und eine Plakette. In den ersten Jahren gab es auch Wimpel. Erst seit 1982 ist die Vorbereitung auf die Radfahrerprüfung laut Rahmenrichtlinien für die Grundschule verbindlicher Bestandteil des Sachunterrichts. Die Radfahrprüfung wird bis heute einmal jährlich an der Schule abgenommen.
Ausflüge und Klassenfahrten
Jedes Jahr vor den Weihnachtsferien fuhren die Schüler mit den Lehrern und einigen Eltern als zusätzlichen Begleitpersonen nach Hannover ins Theater.
Im Sommer unterbrachen Ausflüge und Klassenfahrten den Schulalltag. Der Harz, die Weser, das Rasti-Land, die Marienburg, der Senne-Groß-Wild-Park in Stuckenbrock/Westfalen, der Vogelpark Walsrode, der Saupark Springe, der Safaripark Hodenhagen, der Zoo Hannover und das Steinhuder Meer waren Ziele der Ausflüge. Im Winter fuhren die Klassen allein oder zu zweit zum Rodeln in den Harz oder nach Rohden im Süntel. Die Naturfreunde-Häuser in Rohden/Süntel und in Lauenstein/Ith waren beliebte Ziele für Klassenfahrten. Klassenfahrten wurden später auch nach Nieblum auf der Insel Föhr gemacht. Es ist schon lange Tradition an der Frielinger Schule, dass die Schüler der 4. Klassen für 5 oder 6 Tage auf Klassenfahrt gehen. Anfangs war jeweils eine Sondergenehmigung des Schulrates nötig. Später waren solche Fahrten ab Klasse 3 erlaubt. Seit 1980 fuhren die meisten Klassen zweimal während der Grundschulzeit ins Landheim.
Aber nicht nur die Schüler machten Ausflüge, sondern auch die Lehrer. Teilweise wurde der unterrichtsfreie Samstag dazu genommen oder man fuhr erst nach der 3. Schulstunde los. Wanderungen im Deister, ein Rodelausflug ins Sauerland, Rodelversuche am tiefverschneiten Osterwald (Berg), eine Harzwanderung im Sommer, Radtouren zum Steinhuder Meer und eine Kutschfahrt durch die Heide bei Hermannsburg sind den Beteiligten in guter Erinnerung geblieben.
Am 19. Juni 1976 wurde wieder einmal ein „Tag der offenen Tür“ veranstaltet. Die Eltern konnten dem Unterricht durch die offenen Klassentüren zusehen. Anschließend wurden in der Pausenhalle Schülerarbeiten verkauft. Der Erlös war für die eigene Klassenkasse bestimmt. Der Schulelternrat hatte für diesen Tag für Eltern und Kinder Erfrischungen bereitgestellt.
Eine gute Sache für die Schule war es, als am 1. August 1974 Norbert Timm als Hausmeister an die Schule kam. Bis zu seiner Versetzung am 1. Mai 1981 ins Rathaus Berenbostel versorgte er Schule, Turnhalle und den Kindergarten mit großem Engagement. Er pflegte die Außenanlagen und kümmerte sich um alle technischen Geräte der Schule. Bei Schülern und Lehrkräften war er gleichermaßen beliebt.
Am 21. April 1976 kam Ingrid Eggert an die Schule. Sie wohnte mit ihrer Familie bereits seit 1972 im Dorf und übernahm zunächst ein 2. Schuljahr. In ihrer Klasse lernten auch – erstmals an der Schule – zwei türkische Jungen. Neben der Klassenführung unterrichtete Ingrid Eggert im Fach Werken, weil sie mit den Kindern gern die Grundstoffe Papier, Ton und Holz bearbeitete. Auf Frau Eggerts Wunsch wurde von der Saturnringschule in Garbsen ein Ton-Brennofen übernommen. Dieser ist bis in die heutige Zeit in Gebrauch geblieben. Für kurze Zeit erteilte sie auch das Fach Evangelische Religion im 3. und 4 Schuljahr. Bei Lehrerstundenmangel fiel dieser Unterricht allerdings weg.
Zirkus auf dem Schulhof und viele, viele Schul- und Elternfeste
Ebenfalls in den Siebzigerjahren liegt der Ursprung der jetzt bereits Tradition gewordenen Schulfeste. Diese begann 1971 mit dem Schulfest unter dem Motto „Sommerfest für Jung und Alt“. Eltern und Lehrer hatten es gemeinsam vorbereitet. Viele Marktbuden waren für Spiele und als Verkaufsstände gebaut worden. Sie gaben dem fröhlichen Treiben der Kinder am Nachmittag auf dem Schulhof eine farbenfrohe Kulisse. Am Abend fand das Elternfest mit Musik und Tanz im eigens für diesen Zweck geschmückten Schulhaus statt. Es war ein großer Erfolg! Im September des folgenden Jahres inszenierten Lehrer und Eltern ein „Lichterfest“ mit einem Lampionumzug mit Musikbegleitung, einem Lagerfeuer auf dem Schulhof und einer Löschübung der Jugendfeuerwehr. Als Höhepunkt wurde ein kleines Feuerwerk abgebrannt. Würstchen und Getränke gab es für das leibliche Wohl; die Schulkinder erhielten eine Bratwurst und Saft gratis. Das Faschingsfest für Eltern am 24. Februar 1973 stand unter dem Motto „Himmel und Hölle“. „Das Frühlingsfest“ wurde 1977 gefeiert. Nachmittags gab es ein Fest für die Kinder mit Wettspielen und Preisen und abends tanzten und feierten die Erwachsenen in der Schule.
Zwei Jahre später gastierte ein besonderer Zirkus auf dem Schulhof. In der Arena auf dem Rasenplatz führten die Schulkinder klassenweise Tierdressuren vor. Die Kinder waren als Tiere verkleidet und die Lehrer versuchten sich als Dompteure. Das Ende des Kinderfestes signalisierte der Start der Luftballons auf dem Sportplatz. Es war als Wettfliegen organisiert. Für die weitesten Flüge waren Preise ausgesetzt.
Die bei den Schulfesten erzielten Überschüsse verblieben zunächst in der Schulelternratskasse. Ein bestimmter Betrag wurde zur Vorfinanzierung des nächsten Festes aufbewahrt, während der Rest der Schule für Lehr- und Lernmittel zur Verfügung gestellt wurde. 1982 feierte die Schule wieder ein Schulfest. „Sommertheater“ stand auf den Einladungen und Plakaten. Diesmal führte jede Klasse ein kleines Theaterstück vor. Als Bühne diente der überdachte Eingang. Für die Kinder gab es wieder schöne Preise zu gewinnen bei den Wett- und Geschicklichkeitsspielen. Die Buden aus dem Jahr 1971 leisteten gute Dienste. Begonnen hatte das Fest wie die vorangegangenen Schulfeste mit einem Umzug der Kinder durchs Dorf. Der Luftballonwettbewerb bildete auch diesmal den Abschluss. Abends beim Elternfest wurde eine „unbekannte Sache“ amerikanisch versteigert. Als Auktionator zeigte Norbert Timm sein ganzes Können. Die Gäste hatten viel Spaß dabei. Besonders aber amüsierten sich die Mitglieder vom Festausschuss, die ja bereits wussten, was versteigert wurde. Schließlich erhielt Manfred Bullerdieck den Zuschlag. Ersteigert hatte er „einmal Rasenmähen“, ausgeführt von den Mitgliedern des Festausschusses. Es wurde nicht nur der Rasen gemäht, sondern der ganze Garten in Ordnung gebracht. Den fleißigen „Gärtnern“ wurde ein Imbiss und ein stärkendes Getränk gereicht. Daraus wurde dann ein feuchtfröhlicher Abend mit Gesang.
Traditionsgemäß feierte man zwei Jahre später wieder ein Schulfest. „Die singende und tanzende Grundschule“ führte verschiedene Tänze vor. Die Kuckuckspolonäse (Kl. 1), der Pferdchentanz (Kl. 2), ein Squaredance (Kl. 3 und 4a) und der Tanz der Roboter (Kl. 4b) fanden großen Anklang bei den Zuschauern. Neu war bei diesem Fest, dass die Kinder keine Preise bei den Spielen bekamen. Es machte ihnen trotzdem großen Spaß. Zum ersten Mal waren die Schulanfänger eingeladen worden. Beim Elternfest wurde eine Reise versteigert. Die glücklichen Gewinner waren Frau Seidel und Herr Gödecke. Die „Reise“ war eine Moorsafari per Kutsche in Begleitung des Festausschusses auf Fahrrädern. Die sachkundige Führung hatte Herr Schiegel übernommen, während der Festausschuss ein „Waldmenue“ zusammengestellt hatte. Für alle Teilnehmer wurde es ein fröhlicher Ausflug. Von den fröhlichen Feiern ging es nun wieder zurück zum arbeitsreichen Schulalltag.