Von der Kinderstunde zur Kindertagesstätte

Wie können Frielinger Kindern im Vorschulalter in einer Gruppe spielen, Spaß haben und lernen? Die Antwort war die „Kinderstunde“ ab dem 2. Dezember 1968 im Werkraum der Grundschule.1

AKTUELL ist die Kita am Sportplatz umfangreich modernisiert worden. Im Laufe des Jahres (2015) wird erstmals eine Hortgruppe in Frielingen eingerichtet. Doch jetzt der Blick zurück:

Die Idee kam aus der Schule, im Spätsommer folgte eine Versammlung bei Bullerdieck und schon am 1. November gründeten sechzig Eltern den „Arbeitskreis Kinderstunde Frielingen e. V.“ – den ersten dieser Art im Kreis Neustadt.

Dem ersten Vorstand gehörten Herr Jöstingmeier, die Eheleute Voß, Fritz Rehburg, Frau Hinrichsen, Hannelore Wangnick, Frau Felske und Erika Teichler an. Der Beitrag betrug monatlich 10 DM je Kind sowie eine einmalige Spende von ebenfalls 10 DM. Ab 1. März 1971 betrug der monatliche Beitrag 12,50 DM.

Offizielle Kinderstundenleiterin wurde die Kindergärtnerin Frau Misch. Margret Huber und Frau Voß standen ihr zur Seite, weiterhin kamen Mütter zur Betreuung der Kinder mit. Frau Misch betreute montags und mittwochs, Margret Huber dienstags und freitags von 8.45 Uhr bis 11.35 Uhr je 16 Kinder, die im Herbst 1969 schulpflichtig wurden. Jutta Voß übernahm 1969 eine dritte Gruppe und betreute die Kinder jeweils donnerstags und sonnabends. Später gab es noch eine Nachmittagsgruppe für 3-jährige; in diese Gruppe waren 12 Kinder. Als Entgelt erhielten die Gruppenleiterinnen 93,80 DM monatlich für ihre Tätigkeit. Im Januar 1971 wurden zwei Helferinnen fest eingestellt.

Ziel des Vereins war von Anfang an ein Kindergarten. Bei den regelmäßig stattfindenden Elternabenden besprachen Mütter und Väter Erziehungsziele, bastelten und klönten gemeinsam, und viele Freundschaften entstanden in dieser Zeit. Anregungen und Vorschläge der Eltern waren erwünscht und wurden erwartet.

Spielzeug, wie es unsere Kinder heute haben, stand den Kinderstundenleuten nicht zur Verfügung: Aus Papier und Pappe klebten sie Tüten und Schachteln, mit getrockneten Hülsenfrüchten und Körnern füllten die Kinder die Regale des selbst gebastelten Kaufmannsladens. Knetgummi, Stoffreste, Kataloge, Tapetenbücher und Ton waren die hauptsächlichen Spielmaterialien. Überhaupt stand Selbstmachen aus Resten täglich auf dem Plan. Vergleichbar mit den Zielen der Freien Waldorffschule arbeitete Frielingens Kinderstunde. Wenn alle Kinder nach Hause gegangen waren, reinigten die Betreuer die Räume selbst. Viele Eltern waren unermüdlich und selbstlos im Einsatz und sorgten für gutes Gelingen und Materialnachschub, scheuten keinen Arbeitseinsatz und lieferten Ideen. In jedem Jahr wurde ein Sommerfest mit Flohmarkt durchgeführt. In einigen Jahren veranstalteten die Eltern abends noch ein Tanzfest hinterher. In einem Jahr kaufte Frau Misch für das Sommerfest kleine Geschenke. In liebevoller Arbeit wickelten Eltern diese Gewinne in buntes Papier und hängten sie einzeln an Fäden auf.

1971 beschloss der Gemeinderat den Bau eines Kindergartens. Zuvor waren einige bestehende Kindergärten besichtigt worden, um Anregungen zu sammeln. Das Gebäude wurde von der seinerzeit in Frielingen ansässigen Fertighausfirma Firma WELFIA errichtet. Die Trägerschaft ist dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) übertragen worden.

Als die Inbetriebnahme des inzwischen gebauten Kindergartens fest abzusehen war, hat der Verein „Arbeitskreis Kinderstunde e. V.“ nach drei Jahren am 2. Dezember 1971 seine Auflösung zum 1. April 1972 beschlossen. Das Ziel des Arbeitskreises war erreicht. Mit Rundschreiben vom 3. Februar 1972 konnte den Eltern der Kinderstunden-Kinder mitgeteilt werden, dass in der Woche vom 9. bis 12. Februar 1972 die letzten Kinderstunden im Schulgebäude stattfinden würden. Der Kindergarten Frielingen ist dann Ende Februar 1972 in Benutzung genommen worden. Die bisher in der Kinderstunde tätigen Damen Misch, Huber, Surmatz und Bruns wurden vom DRK übernommen. Außerdem vermachte der Arbeitskreis satzungsgemäß all sein Hab und Gut dem Kindergarten, und das war mittlerweile allerhand an Spielzeug und Möbeln.

2 Frau Roswitha Wolde-Yohannes wurde 2001 in den Ruhestand entlassen. Über 30 Jahre hatte sie im Kindergarten gearbeitet und Spuren hinterlassen. Ihr folgte Ilona Duwald, die nur ein kurzes Gastspiel gab. 2001 wurde Karin Brauer durch Martina Schmidt ersetzt, die vorher als Vertretung im Kindergarten arbeitet. Weitere Vertretungen waren Petra Glatzel, Isabel Moser, Heike Schmidt, Marina Spare und Astrid Scholz. Nun arbeiteten Andrea Arens mit Martina Schmidt in Gruppe 1, Ilona Duwald und Karin Engel in Gruppe 2 und Petra Reich mit Susanne Baumgärtner in Gruppe 3. Heike Schmidt übernahm 2003 die Stelle von Karin Engel. Ebenfalls 2003 übernahm Katharina Ebrecht die Aufgabe der Leitung. Mit ihr kamen ein Spätdienst bis 13.00 Uhr und ein Mittagessen dann bis 14.00 Uhr zur Öffnungszeit dazu, denn die Arbeitssituation der Eltern veränderte sich zusehends. Drei Gruppen mit 25 Kindern von 3 bis 6 Jahren waren nun stehst gefüllt. Leider ging Katharina Ebrecht 2005 in die Wedemark. Erst Maren Jähnicke und 2007 Sabine Poll wurden dann Leitung in Frielingen. 2012 entwickelte sich die Gruppe 2 zu einer AÜG (altersübergreifenden Gruppe). 5 Familen stellten den Antrag hierzu, denn es gab keinerlei Betreuung nach der Schule ab 13.00 Uhr, aber ihre berufliche Situation machte es notwendig. 2 Gruppen im Haus erhielten für einige Jahre den Inklusionsstatus. Kinder mit Handicap konnten so im Dorf bleiben und hier den Kindergarten besuchen. Im selben Jahr beschloss die Stadt Garbsen, dass es notwendig wird, in Frielingen eine neue größere Kita zu bauen am fast dem selben Standort. Das Haus in Form einer "Banane" sollte entlang des A-Platzes errichtet werden auf dem jetzigen Spielplatz. Bauzäune wurden aufgestellt und so der Spielplatz minimiert. Ein Stück vom alten Kindergarten wurde abgebaut, damit die neue Einrichtung ihren Platz findet. Die Zeit des Baus war aufregend vor allem für die Kinder. Im August 2013 öffnete die neue DRK-KiTa Farbenfroh ihre Türen. Die dann freigestellte Leitung ging mit Andrea Arens und Martina Schmidt und den Blaulingen (ehemals Gruppe 1), Petra Reich und Heike Schmidt mit den Gelblingen (AÜG -Gruppe 2), Carmen Hehrhold mit den Grünlingen (Gruppe 3) und Astrid Scholz für die neue Krippe- Bunte Kleckse in die neue Kita. Neu dazu kamen Sandra Pongs (Grünlinge), Saskia Kakou für die neue Krippe - Bunte Kleckse sowie Douaa Mohsen als Vertretungskraft. Leider hielt das Glück der neuen Einrichtung nicht lange an. Schon im September 2013 wurde wegen eines Wasserschadens das neue Gebäude geräumt und die Gruppen kamen in der benachbarten Grundschule und dem alten Lehrerhaus unter. Besonders weit mussten die Krippenkinder fahren. Sie wurden im Schulzentrum Berenbostel untergebracht. Hier arbeiteten Nadine Haas und Astrid Scholz. Diana Buuck- Hoppe übernahm 2014 die Grünlinge und Janina Hoxha übernahm die Gelblinge. 1,5 Jahre dauerte der Kampf um Verantwortlichkeiten für den Pfusch am Bau, bis 2015 im Mai die Kita wieder bezugsfertig war. Der neue Spielplatz war längst errichtet 2015 verließ die derzeitige Leitung die Einrichtung, Angela Günther wurde als Übergangsleitung vom DRK eingesetzt. Im September des Jahres kam Petra Tänzer ins Haus und übernahm die Stelle der Leiterin. Endlich normalisierte sich das Kita-Leben in Frielingen. Jedoch der Bedarf an Hortplätzen stieg zusehends. Kindergarten und Krippe betreuten die Kinder des Dorfes nun von 07.30 bis 16.00 Uhr und die Schule endete um 13.00 Uhr. Berufstätige Eltern standen vor großen Betreuungsproblemen. Im September wurden eine Hortgruppe in der Grundschule eröffnet, die der DRK-KiTa Farbenfroh angegliedert war. Erst 6 später 20 Kinder Schüler von 6 bis 10 Jahren fanden hier eine Bleibe bis 16.00 Uhr. Renate Schneider und Alex .... übernahmen diese Gruppe. 2018 kam eine 2. kleinere Hortgruppe dazu mit Douaa Mohsen und später Viola Kluge und Helena Mehl, ebenfalls in der Schule untergebracht. Sabrina Treinies übernahm die Krippe, Jana Bsumek arbeitete erst im Hort später in der Krippe für Laura Wagner. 2018 übernahm Angela Günther wieder die Einrichtung als Leiterin. Doch auch in der Grundschule zeigte sich die steigende Anzahl der Kinder im Dorf. Die Hortgruppen zogen in die Kita. Ein Hortgebäude musste her. Mit Druck von vielen Seiten im Dorf beschloss die Stadt Garbsen einen Neubau auf dem Schulhof am Mühlenweg. Nach einigen Verzögerungen und anfänglichen Fehlschlägen zogen die beiden Hortgruppen, die Bunten Stifte und die Bunte Bande, in das neue Gebäude. Ein neues Spielgelände folgte. 2020 sieht es wie folgt in der DRK-KiTa Farbenfroh aus: Leitung seid 01.12.2019 Nancy Scharlemann 07.30 Uhr - 12.30 Uhr Blaulinge Heike Schmidt und Martina Schmidt, z.Z. Sandra Beermann 08.00 Uhr bis 16.00 Uhr Gelblinge Tore Schneider und Anja Klatt Grünlinge Kristina Zidak und Carmen Hehrhold Bunte Kleckse Sabrina Treinies, Jana Bsumek, Astrid Scholz und Janine Abet Dominguez 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr (Ferien 08.00 Uhr bis 16.00 Uhr) Bunte Stifte Renate Schneider und Sandra Beermann Bunte Bande Viola Kluge und Helena Mehl Ergänzungskraft Sandra Pongs Vertretungskraft Lisa Sonnenburg 2022 feiert die DRK-KiTa Farbenfroh ihr 50jähriges Jubiläum.

Zum Gruppenbild von 1972: Die Namen der Kinder und Erwachsenen finden Sie unter Bild 158 auf S. 377 der Chronik

1 Mündliche Auskünfte von Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen des Kindergartens – ab 1980 von Frau Wolde-Yohannes – und der früheren Kinderstunde, Manuskripte vom ehemaligen Vorstand der Kinderstunde sowie mündliche Ergänzungen von Fritz Rehburg. 2 Aufzeichnungen von Heike Schmidt


Auf dem alten Kindergartenhof
Eine Ritterburg für den Kindergarten
Die Ritterburg renoviert