Meldungen der letzte Jahre haben uns die Bedeutung der Bienen wieder ins Bewusstsein gebracht. Von Varroamilbe und Faulbrut, auch von Schädigung durch Pestizide wurde berichtet.
Inzwischen hat das Bienensterben stark zugenommen, stellen Experten fest, die Befruchtung von Getreide, Obstbäumen usw. sei gefährdet.
Hinweise auf Bienenhaltung in Frielingen gibt es schon im Erbenzinsregister von 1584.
Beneke Grale, ein Brinksitzer, zahlte Abgaben auf eine ihm gehörende „Immenstette beim Alvesborn“. „Immenstette“ ist der alte Name für einen Bienenstand gewesen.
Für diese fleißigen Tiere war Frielingens Feldflur ein Eldorado. Die abgegraste, ewig junge Heide (Calluna vulgaris) blühte und „honigte“ kräftig. Dazu kam der Buchweizen auf den Feldern, der zu den vorzüglichsten Trachtpflanzen zu zählen ist. Gehalten wurden die Immen in Klotzbeuten (Bienenstöcken) aus ausgehöhlten Baumstämmen, später in Strohbeuten, die in einem „Immentun“ (= Immenzaun) aufgestellt wurden.
Standen die Bienenstöcke zu nahe an der Amtsgrenze oder an fremden Bienenständen, gab es häufig Ärger.
1688 hielten in Frielingen zehn Imker insgesamt 37 Völker, 1787 gab es noch sieben Imker mit nunmehr 45 Völkern. Wahrscheinlich tauschten sie den geernteten Honig im Dorfe gegen andere Produkte ein. Den Wachsüberschuss verkauften sie vermutlich, denn dessen Mengen wurden vom Amt Neustadt extra erfasst.
Weil die Bienenhaltung wirtschaftlich wichtig war, wurden Immenzäume auch auf alten Karten der Feldmark festgehalten.
Bemerkt werden soll noch, dass sich Schafhaltung und Bienenzucht ideal ergänzt haben. Die Schafe hielten die Heide jung und zertraten im Spätsommer die Spinngewebe am Boden, in denen die Bienen sonst hängengeblieben wären. Den Bienen war das Fruchten des Buchweizens, der Gräser und der Wildkräuter zu verdanken, wodurch immer wieder neues Grün auf den Weiden entstand.
Die Flurbezeichnung „Prinzhorn Imbusch“ zeugt heute noch von der Bienenhaltung in Frielingen. Imbusch ist der alte Name für einen Bienenstand.