... so berichtet die "Leine-Zeitung" vor 61 Jahren, am 24. Mai 1953:
„Selten werden für eine Schule und für den Bauherrn wohl so viele lobende Worte gesprochen, wie das beim Frielinger Schulneubau, der am Freitagnachmittag eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben wurde, der Fall war. Bei der Einweihungsfeier, zu deren zahlreichen Teilnehmern u. a. Ministerialrat Hoffheinz vom Schulamt der Regierung, der stellvertretende Landrat Wientzeck, Oberkreisdirektor Dr. Homann und Oberfinanzdirektor Schamhorst gehörten, erklärte Dr. Müller, diese Schule sei die erste im Kreis, bei der weitgehende neuzeitliche und den Erfordernissen moderner Pädagogik entsprechende Formen angewandt wurden.
Die nach einem Entwurf des HavelserArchitekten Stummeyer erbaute Schule verfügt über zwei Klassenräume und einen Gruppenraum. Zum Anbau mit zwei Lehrerdienstwohnungen führt ein Zwischenbau mit der Pausenhalle, den Toilettenanlagen und Stallungen. Bei dem ersten Blick fallen gleich die großen Fenster auf, die viel Licht in die geräumigen Klassen einfluten lassen, die selbst in einem eindrucksvollen und freundlichen Tone gehalten sind. Es gibt, wie Schulrat Dr. Müller sagte, auch andere schöne Schulen im Kreise Neustadt, aber bisher keine, die als mustergültig bezeichnet werden könne, denn sonst hätte man nicht in anderen Kreisen nach Schulbau-Beispielen Umschau halten müssen.
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Einbezogen in das Lob, das hier in so reichem Maße gezollt wurde, sind nicht zuletzt die Handwerker und sonstigen Unternehmungen z. B. die durch ihre fachliche Arbeit mit dazu beigetragen haben, daß hier ein so mustergültiger Bau entstand.
Über ein anderes Lob schrieben wir schon anläßlich des Richtfestes. Dieses Lob betrifft die mustergültige Haltung von Gemeinde und Einwohnerschaft. Sie alle, Bürgermeister Langrehr mit dem Gemeinderat oder Gemeindedirektor Wehrmann, die Landwirte, die Lehrer, Schulkinder, ganz gleich, ob Einheimische oder Vertriebene, ob Männer oder Frauen, jeder hat, sofern es ihm irgendwie möglich war, mit Hand angelegt und damit geholfen, dass dieses Werk vollendet werden konnte. So konnte es sich auch ereignen, daß der Kostenanschlag mit rund 118.000 DM, der bei der Planung der Schule aufgestellt wurde, nicht wie bei so vielen Bauten dies heute der Fall ist, überschritten wurde, nein, im Gegenteil, er ist noch um einige Tausend D-Mark unterschritten worden.1 Das heißt aber nun allerdings nicht, daß die Gemeinde diese Gelder dabei übrig gehabt hätte, nein, Bürgermeister Langrehr hatte bei seiner Ansprache ganz deutlich zum Ausdruck gebracht, die Handwerker erwarteten nun auch die Erfüllung der Verpflichtungen die man ihnen gegenüber eingegangen ist, und darum hofft man auch, daß die Behörden, die hier Zusagen gemacht haben, auch nicht damit zurückhalten.“2
1 Wie auf einer alten Bauzeichnung zu sehen ist, sollte das Türmchen auf dem Dach des ersten Schulgebäudes eine Uhr tragen. Offensichtlich sparte man das Geld dafür doch ein.
2 Leine-Zeitung vom 23./24. Mai 1953.