„Lebensmittelnot hat in Frielingen niemand erfahren. Noch nie wurde so gut eingeschlachtet und so viel Brotgetreide zurückbehalten wie in jenen Jahren. Trotz der häufigen und intensiven Kontrollen konnte nämlich von einem restlosen Erfassen der Lebensmittel kaum die Rede sein. Anders dagegen gab es in mehreren Frielinger Familien großes Leid, weil auch aus diesem Dorf Menschen im Krieg starben oder nicht wieder zurückkehrten.
In den Augen vieler Frauen und Mädchen sah man am 1. August 1914 Tränen; siegesgewiss und begeistert waren die Männer, die nun hinausziehen wollten, um „Thron und Vaterland zu verteidigen“. Am Ende waren einundsiebzig Frielinger an Schlachten und Abschlachten des „Grandes Guerres“ beteiligt. Damals lebten insgesamt rund 340 Menschen im Dorf. Zwölf von ihnen wurden getötet oder blieben vermisst:
Die Namen der Kriegsteilnehmer waren:
Willi Rieckenberg, Otto Ladage (Knecht bei Rieckenberg), Abbauer Heinrich Wille, Großkötner Fritz Kahle, Arbeiter Oskar Twittmeyer, Abbauer Fritz Öhlschläger, Anbauer Friedrich Langrehr, Landwirt August Prinzhorn, Zimmermann H. Wegener, Vollmeier August Bormann, Heinrich Bormann, Maurer August Wehrmann, Heinrich Müller, Heinrich Finke, Gastwirt Fritz Feesche, Haussohn Fritz Öhlschläger, dessen Bruder Heinrich Öhlschläger, Maurer Heinrich Paulmann (geb. 29. November 1897), Maurer Heinrich Paulmann (Nr. 56), Haussohn Conrad Leseberg, Zeichner Heinrich Leseberg, Wilhelm Münkel, dessen Bruder Fritz Münkel, Heinrich Rehburg, Wilhelm Rehburg, Fritz Rehburg, Vizewachtmeister Fritz Lödding, August Lödding, Gastwirt August Göhns, Zimmerer Karl Wegener, Fritz Müller („Biester“), Hofbesitzer Heinrich Bohle, Wilhelm Bullerdieck (Sohn des Zimmerers), Karl Weber, Heinrich Feesche (Kluten), Hermann Lübbert, Friedrich Nordmeyer, Heinrich Hoppe, Fritz Stünkel, Fritz Kolze, Wilhelm Hasselbring, Friedrich Finke, Fritz Wilhelms, Heinrich Dunker, Hermann Bohle (Nr. 23), Heinrich Bohle, Karl Bohle, Hermann Bohle (Nr. 26), Heinrich Wilhelms, Fritz Hecht, Wilhelm Wiekenberg, Albert Hacke sen. und Albert Hacke jun., August Lödding, Wilhelm Lödding, Fritz Bullerdieck, August Wegener, August Bullerdieck (verwundet), Heinrich Wille (46), Heinrich Buchholz und Heinrich Kolze.
Etliche dieser Soldaten wurden mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. Zwischen Oktober 1918 und März 1919 kamen sie wieder ins Dorf zurück. Wenige Frielinger nur waren in belgische oder französische Gefangenschaft geraten und mussten bis 1920 dort ausharren, ehe sie nach Hause entlassen wurden.
Material: Chronik Frielingen, S. 114 f.; Bolko Knust, Mahnung und Erinnerung. Die Kriegerdenkmäler in Garbsen. Eine Dokumentation, Garbsen 2011;
http://des.genealogy.net/eingabe-verlustlisten/search/index;
www.weltkriegsopfer.de/Kriegsopfer-Friedrich-Warnecke_Soldaten_0_258513.html; www.denkmalprojekt.org/2012/Verlustliste_rir73_wk1_l-r.html
Bilder: Chronik; Stefan Weigang;